Günter Jauchs Sendung am Sonntagabend war ein Musterbeispiel für die Schwierigkeit, ja die Unmöglichkeit sich dem Thema Russland mit den Mitteln des Unterhaltungsfernsehens zu nähern. Den Redakteuren war es zwar gelungen, sehr interessante Gäste zusammen zu holen. Aber der überforderte Talkmaster scheiterte an dem Versuch, sie auch ins Gespräch zu bringen. mehr
Politik
Die Hungertuch-Korrespondenten
Die Auslandsberichterstattung der deutschen Medien leidet zunehmend unter dem allgemeinen Sparzwang. Die Folge ist eine Mischung aus „Jetlag Journalism“ und Kleinkleinquatsch. mehr
FDP: Sprache der Anmaßung, falsches Politmarketing
Nichts ist erhabener als ein Volk, das um seine Freiheit kämpft. Und nichts lächerlicher als saturierte Bürger in einer liberalen Gesellschaft, die sich ständig selbst zur Widerstandsgruppe gegen die Unterdrückung stilisieren. Womit wir bereits mitten bei den Problemen der FDP wären – und bei ihrer völlig verfehlten Sprache. mehr
Warum Zeitungen ihr Gedächtnis verlieren
Man muss nur alt genug werden, so bemerkte der Schriftsteller Ernst Jünger, um „alles und das Gegenteil von allem erlebt zu haben“. Allerdings setzt das ein Mindestmaß an Erinnerungsvermögen voraus – und unsere Zeitungen sind dabei, ihr Gedächtnis zu verlieren. mehr
Deutschlands Export, Kaiser Wilhelm und unsere Medien
Kaiser Wilhelm II fühlte sich so lange von seinen außenpolitischen Feinden umstellt, bis sie sich alle wirklich gegen ihn verbündet hatten. Auf internationaler Bühne agierte der deutsche Monarch mit einer merkwürdigen Mischung aus nationaler Kraftmeierei, Minderwertigkeitskomplexen und beleidigter Miene. Mich erinnern viele Kommentare in den deutschen Medien über unseren steigenden Export und vor allem unsere Überschüsse in der Handelsbilanz ein wenig an dieses merkwürdige Grundgefühl des Wilhelminismus. mehr